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Salzgitter

Orgeltage Salzgitter - Orgel-Konzerte

Die Orgeltage der Musiktage Salzgitter in der Ringelheimer Klosterkirche St. Abdon und Sennen finden dieses Jahr nicht nur vom 5. bis 26. Mai statt. Im September folgt ein weiteres Konzert mit dem Organisten Léon Berben.

Veranstaltungsinformationen

Datum & Uhrzeit

05.05.202408.09.2024

Die Konzerte

Michael Schütz (Berlin)

Sonntag, 5. Mai, 17 Uhr, St.-Mariae-Jakobi-Kirche, Altstadtweg 6, Salzgitter-Bad

Michael Schütz studierte von 1983 bis 1990 an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Esslingen. Von 1992 bis 1999 war er Referent für musisch-kulturelle Bildung in Stuttgart mit Sitz im Landesmusikrat Baden-Württemberg, von 1994 bis 1998 hatte er einen Lehrauftrag für Popularmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Esslingen. Von 1998 bis 2014 war er Dozent für Popularmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Tübingen und von 2000 bis 2008 an der Bundesakademie Trossingen. Seit 2010 ist er Kantor an der Trinitatiskirche Berlin und lehrt Popularmusik an der Universität der Künste Berlin. Seit 2019 hat er eine Stelle als Beauftragter für Popularmusik bei der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz inne.

Seit 1983 ist Michael Schütz als konzertierender Musiker aktiv: In Live-Konzerten, im Radio und Fernsehen und auf Tonträgern als Solo-Pianist, mit eigenen Formationen („Tough Stuff“, „Roger’n’Stuff“, „Michael Schütz Quartett“ und „sona nova“) und als Begleitmusiker für internationale Künstler wie Jennifer Rush, Gloria Gaynor, Klaus Doldinger’s Passport, The Temptations, Chaka Khan, Xavier Naidoo, Deborah Sasson, Ingrid Peters, Toto Cutugno, German Brass und die SWR Big Band.

Seit 1986 wirkt er auf Tonträgerproduktionen mit. Seit 1993 arbeitet Schütz als Dozent und Seminarleiter für den Bereich der Blechbläser, Musikgruppen und Kirchenmusiker in Verbänden und Institutionen der Landeskirchen in der EKD. Seit 1995 veröffentlicht er Kompositionen, Arrangements und Fachliteratur.

Schütz war Bandleader, Arrangeur und Pianist bei Großveranstaltungen, u. a. bei der Einführung des Evangelischen Gesangbuchs in der Stiftskirche Stuttgart (1996), beim Eröffnungsgottesdienst des 27. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Stuttgart (1999), beim Abschlussgottesdienst des 28. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Frankfurt am Main (Waldstadion, 2001), als Pianist beim Schlussgottesdienst des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentags (2007), als Pianist bei Podiumsveranstaltungen mit Gesine Schwan, Olaf Scholz, Cem Özdemir und beim 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen (2009).

Im Jahre 2000 verfasste Schütz die Schauspielmusik zu Goethes Faust II als Auftragskomposition für die Uckermärkischen Bühnen Schwedt, die bis heute regelmäßig aufgeführt wird. Er komponierte und arrangierte für Konzerte, Veranstaltungen, Kabarettprogramme, Musicals und Musiktheater. Seine Auftragskomposition Lobgesang zu Trinitatis für den Verband Evangelische Kirchenmusik in Württemberg wurde 2002 in Stuttgart uraufgeführt, seine Messe 2012 wurde 2012 in Berlin uraufgeführt.

Mit seiner Formation „sona nova“ trat Schütz 2007 in der Carnegie Hall in New York City auf.

2014 arrangierte er unter dem Titel „Sein Lob wird euch entflammen“ 17 Psalmen neu. Entstanden sind sieben Liederbücher für alle Bereiche der Kirchenmusik: für Chöre, für Bläserensembles, für Orgel, für Gitarre und Schlagzeug und für Bands.

2016 war er Dirigent beim Deutschen Evangelischen Posaunentag mit 25.000 Blechbläsern im DDV-Stadion in Dresden; zudem steht er regelmäßig Posaunenchören und Posaunenwerken für Bläserfortbildungen zur Verfügung.

Vokalwerk Hannover & Concerto Ispirato

Sonntag, 12. Mai, 17. Uhr, St. Abdon und Sennen in Ringelheim

Kantaten von Johann Sebastian Bach

Vokalwerk Hannover ist ein mit studierten Konzertsänger/innen besetztes Vokalensemble, das sich zur Aufgabe macht, Chormusik auf höchstem klanglichen Niveau zu präsentieren. Das im Jahr 2019 von seinem Leiter Martin Kohlmann gegründete Ensemble bildet einen Arbeitsschwerpunkt in der Alten Musik und kontrastierend dazu in der Neuen Musik aus und arbeitet auch mit renommierten Instrumentalensembles (z. B. Concerto Ispirato, Barockorchester L’Arco, Asambura-Ensemble) zusammen. Neben zahlreichen Kantaten und Messen von J. S. Bach, seiner Johannes-Passion, der Matthäus-Passion und der h-Moll-Messe wurden in den vergangenen Jahren etwa auch Frank Martins doppelchörige Messe, Francis Poulencs Figure humaine oder Einojuhani Rautavaaras Erste Elegie zur Aufführung gebracht. Eine erste CD-Einspielung mit Chormusik aus dem 21. Jahrhundert erscheint 2024. Dem Ensemble wurden bereits mehrere Werke gewidmet. Chormusik auf dem Wissensstand unserer Zeit neu zu interpretieren, bekannte und beliebte sowie unbekannte und neu zu entdeckende Werke der Alten und der Neuen Musik aufzuführen und in attraktiven Konzertformaten für ein breites Publikum erlebbar zu machen ist die Vision des Vokalwerk Hannover.

Die gemeinsame Leidenschaft für die Alte Musik und das Ziel, die Musik mit Kreativität und Neugier auf höchstem professionellem Niveau mit neuem Leben zu füllen, führten das Barockensemble Concerto Ispirato Anfang 2017 unter der künstlerischen Leitung von Iris Maron in Hannover zusammen. Die Musiker*innen des Ensembles sind ausgebildet an den europäischen Zentren der Alten Musik u. a. in Basel, Amsterdam, Nürnberg, Bremen und Berlin und waren bereits bei großen internationalen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musikfestival, dem Stockholm Early Music Festival, dem Rheingau Musikfestival, den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik, dem Festival Internacional de Música de Póvoa de Varzim u. a. zu hören. Zu Gast war das Ensemble u. a. beim Festival Musica Ahuse (Intendanz: Katharina Bäuml), bei den Musiktagen Salzgitter, bei den Nachtklängen Celle und im Rahmen der Konzertreihe „Motette“ der Stiftskirche Tübingen (Leitung: Prof. Ingo Bredenbach). Das Ensemble musizierte mit herausragenden Solist*innen wie Miriam Feuersinger, Elvira Bill, Daniel Johannsen und Dominik Wörner und ist über Kooperationen mit vielen Ensembles der Region wie dem VOKTETT, dem Vokalwerk Hannover, der Kantorei St. Michaelis Hildesheim, dem MarkusChor, dem Kammerchor und dem Knabenchor Hannover verbunden. Beispielhaft für die Idee neuer Möglichkeiten der Begegnung mit der Alten Musik stehen die in der Region Hannover durchgeführten „Niedersächsischen Barocktage“ mit Workshops, Aufführungen für Schüler*innen und Abendkonzerten und die 2021 von Concerto Ispirato begründete Konzertreihe „music meets…“. 2023 entstand eine erste CD-Aufnahme mit barocken Ouvertüren und Intermezzi aus Hannover und London.

Anna-Victoria BALTRUSCH (Halle)

Sonntag, 19. Mai (Pfingstsonntag), 18 Uhr , St. Abdon und Sennen in Ringelheim.

Anna-Victoria Baltrusch, 1989 in Berlin geboren, studierte an der Hochschule für Musik Freiburg im Breisgau Evangelische Kirchenmusik (Orgel bei Prof. Martin Schmeding, Prof. Zsigmond Szathmáry und Frédéric Champion) und Klavier (Prof. Gilead Mishory); im Oktober 2016 legte sie dort mit Auszeichnung ihr Konzertdiplom im Fach Orgel ab.

Seit dem Gewinn des Internationalen Orgelwettbewerb der Bach-Gesellschaft Wiesbaden im Jahr 2009 erhielt sie zahlreiche Preise bei internationalen Orgelwettbewerben, so unter anderem beim Deutschen Musikwettbewerb, dem Internationalen Musikwettbewerb der ARD, dem August-Gottfried-Ritter Orgelwettbewerb Magdeburg, der International Organ Competition St. Albans (GB) sowie dem Internationalen Bach-Liszt Orgelwettbewerb Erfurt-Weimar.

Anna-Victoria Baltrusch pflegt eine rege Konzerttätigkeit in Deutschland, der Schweiz und dem europäischen Ausland. Im Januar 2012 debütierte sie mit einem Orgel-Recital in der Berliner Philharmonie und arbeitete mit Klangkörpern wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Neuen Philharmonie Westfalen, dem Brandenburgischen Staatsorchester oder dem NDR-Rundfunkchor.

Von 2014 bis 2015 übernahm sie in Elternzeitvertretung die Bezirkskantorenstelle an der Ev. Christuskirche in Bad Krozingen. Von WS 2015/16 bis SoSe 2019 hatte sie einen Lehrauftrag für Künstlerisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig inne. Von 2016 bis 2021 war sie als Organistin an der Alten Tonhalle-Orgel des Neumünsters Zürich tätig und leitete seit von 2017 bis 2021 den freien Kammerchor TonArt Zürich.

Seit Wintersemester 2021/22 unterrichtet Anna-Victoria Baltrusch als Professorin für künstlerisches und liturgisches Orgelspiel an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale) und wurde im Januar 2022 zur Titularorganistin an der dortigen Konzerthalle Ulrichskirche ernannt. Zum Wintersemester 2023/24 wurde sie zusätzlich zur Universitätsorganistin der MLU Halle berufen.

Emmanuel HOCDÉ (Paris / Laval)

Sonntag, 26. Mai, 18 Uhr, St. Abdon und Sennen in Ringelheim

Nachdem er 1990 während seines Orgelstudiums bei Gaston Litaize am Conservatoire National de Région of Saint Maur des Fossés eine Goldmedaille gewonnen hatte, wurde Emmanuel Hocdé Schüler von Olivier Latry. Er setzte seine Studien bei Louis Robilliard am Conservatoire National de Région in Lyon fort, wo er einen ersten Preis gewann, und studierte zeitgleich an der Sorbonne (Université-Paris-IV) Musikwissenschaft bis zum Bachelor-Abschluss.

1992 wurde er am Conservatoire supérieur de Musique in Paris aufgenommen, das er mit einem ersten Preis im Fach Orgel und mit einem ersten Preis im Fach Basso Continuo abschloss.

2001 erhielt er vom Conservatoire national supérieur de Musique in Lyon (Studien bei Loïc Mallié) ein Diplom in Orgelimprovisation; im selben Jahr gewann er den “André Marchal-Preis” (besondere Erwähnung durch die Jury), den Preis “Audience Favourite” sowie den “J. Englert Marchal-Preis” für Barockmusik beim internationalen Orgelwettbewerb in Biarritz. 2002 gewann er den internationalen Orgelwettbewerb in Chartres (Grand Prix für Interpretation), den “Audience Favourite”-Preis und den Johann Sebastian Bach-Preis.

Emmanuel Hocdé wird regelmäßig zu den bedeutendsten Orgelfestivals in Frankreich, Europa und den USA eingeladen. Seine Konzerte werden international ausgestrahlt, z. B. bei Radio Clásica (Spanien), dem slowenischen und slowakischen Radio, und Radio France Musique.

Kritiker würdigen ihn als einen der vielversprechendsten Organisten seiner Generation, “capable of restituting and communicating all the different facets of compositions with style and sensitivity…, his light intelligent articulation made the most difficult music seem simple and radiant”. ‘Greenwich Citizen – Connecticut’, U.S.A.)

Emmanuel Hocdé ist Organist an den Kirchen Saint Éloi und Saint-Denys du Saint-Sacrement in Paris sowie Orgelprofessor an verschiedenen Hochschulen, u.a. in Mantes-La-Jolie und Laval.

Seine Diskographie umfasst  zahlreiche CD-Einspielungen, die von der Kritik sehr gut aufgenommen wurden.

Léon BERBEN (Köln)

Sonntag, 8. September, 18 Uhr (Tag der Orgel / Tag des offenen Denkmals), St. Abdon und Sennen in Ringelheim.

Léon Berben darf am Cembalo und an der Orgel als Meister seines Fachs gelten. Darüber hinaus weisen ihn umfassende Kenntnisse in Musikgeschichte und historischer Aufführungspraxis als einen der führenden Köpfe seiner Generation der »Alten Musik«-Szene aus. Sein Repertoire umfasst Clavierwerke zwischen 1550 und 1790. Ferner schrieb er als Co-Autor für die Enzyklopädie Die Musik in Geschichte und Gegenwart.

Intensives Quellenstudium und stete Forschungsarbeit verleihen der Interpretationskunst von Léon Berben einen besonderen Rang. Seine Solo-CD-Aufnahmen auf historischen Orgeln und Cembali wurden von der Fachpresse hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »Diapason d’Or«, dem »Choc« von Le Monde de la Musique und dem Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.

Er studierte Orgel und Cembalo in Amsterdam und Den Haag als letzter Schüler von G. Leonhardt wie auch bei R. Jiskoot, T. Koopman und T. Mathot, und schloss sein Studium mit dem Solistendiplom ab.

Er ist als Titular-Organist verbunden mit der historischen Orgel der St.-Andreas Kirche in Ostönnen - nach derzeitigem Forschungsstand eine der ältesten spielbaren Orgeln der Welt (c.1425/1586/1721) – und betreut in dieser Funktion die dortige Konzertreihe mit. Er ist senior organist in residence an der Pieterskerk in Leiden (NL) mit der van Hagerbeer-Orgel aus 1643.

Seit 2000 war er als Cembalist bei Musica Antiqua Köln (Reinhard Goebel) tätig. In dieser Eigenschaft gastierte er in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien und spielte zahlreiche CDs für Deutsche Grammophon/Archiv Produktion ein. Seit der Auflösung des Ensembles Ende 2006 verfolgt er eine ausgedehnte Solo-Karriere, die ihn auf renommierte internationale Festivals führte.

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