Taubenfütterungsverbot in Salzgitter

Nach § 2 der Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit in der Stadt Salzgitter (Gefahrenabwehrverordnung) ist das Füttern von wildlebenden Tauben verboten.

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Hauptsächlich treten verwilderte Haustauben, angezogen durch die große Anzahl von Freisitzen, Eiscafes, Cafes und Biergärten, in den Fußgängerzonen auf. Große Bestände führen nicht nur zur Verschmutzungen im Straßenraum und an Gebäuden, sondern können auf offenen Märkten und Kinderspielplätzen auch Krankheitserreger und Parasiten verschleppen und übertragen.

Da die verwilderten Haustauben im Stadtgebiet so gut wie keine natürlichen Feinde mehr haben und noch immer zahlreiche Bürger die Tiere füttern, könnte der Bestand weiter ansteigen.

Warum ist das Füttern problematisch?

Verschmutzung von Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen
Eine Taube produziert pro Jahr etwa 5 - 6 Pfund Kot, was sich bei der Summierung der Kotmenge eines Schwarmes zu beträchtlichen Mengen steigert. Öffentliche Gebäude, Wohn- und Geschäftshäuser und Denkmäler werden so stark verschmutzt, dass diese durch den salpetersäurehaltigen Kot in großem Umfang geschädigt werden. Bei den eingehenden Beschwerden wird nicht nur über die Verschmutzung geklagt, sondern auch über die Geruchsbelästigung durch den übel stinkenden Taubenkot.
Gesundheitliche Gefahren durch verwilderte Haustauben
Die gesundheitliche Gefährdung wird meist immer noch unterschätzt. Tauben treten in Schwärmen auf und haben die natürliche Scheu vor Menschen verloren. Da die Tiere Träger von Krankheitserregern sein können, besteht Infektionsgefahr für Menschen, wenn zum Beispiel auf Märkten und in Straßencafes Lebensmittel verschmutzt werden. Übertragen werden können zahlreiche Parasiten (z.B. die Taubenzecke, der Taubenfloh), welche beim Menschen Juckreiz, Quaddelbildung bis hin zur Allergie führen können, und andere Bakterien / Erreger (z.B. Salmonellen). Durch Kontaminationen mit Taubenkot im öffentlichen Bereich besteht die Gefahr, dass sich besonders immungeschwächte Menschen infizieren. Eine Taube als Einzeltier stellt noch kein gesundheitliches Problem dar, lediglich eine hohe Population, wie sie in den Innenstädten anzutreffen sind, hat eine verstärkte Übertragung von Erregern zur Folge.
Füttern aus falsch verstandener Tierliebe
Die verwilderten Haustauben haben ihre Fressgewohnheiten dem Lebensraum Stadt angepasst, wobei das Spektrum über Brot, Brötchen, Bockwurst, Abfälle von Fast-Food bis hin zu Ketchup, Mayonnaise und Senf reicht. Durch das Überangebot an Futter brüten Tauben öfter als üblich und kümmern sich dadurch nicht so intensiv um ihre Jungen. Dadurch treten vermehrt Krankheiten auf, und der Bestand verelendet auf lange Sicht. Tierfreunde und Tierschutzorganisationen sollten bedenken, dass das Taubenfütterungsverbot nichts mit einer Bestandsgefährdung zu tun hat. Die Tiere werden natürliche Futterquellen in Parks und Grünanlagen aufsuchen, um Knospen, Sämereien, Schnecken, Würmer und Insekten zu fressen und auch im Winter nicht verhungern. Die Tauben werden ihre Lege- und Bruttätigkeit dem Futterangebot anpassen. Somit würden auch die Jungen besser vor Erkrankungen und Tod geschützt, weil die Elterntiere sie wegen verminderter Lege- und Bruttätigkeit ausreichend versorgen können.

Die hohe Taubenpopulation stellt damit eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar, so dass das Fütterungsverbot diesen Gesundheitsgefahren entgegenwirkt. Die Verminderung des Futterangebots ist derzeit nicht nur die mildeste, sondern auch die einzig wirksame und tierschutzkonforme Methode zur Verringerung der Taubenbestände.