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Salzgitter

Stadt Salzgitter feiert Jubiläum

Das Referat für Gleichstellung der Stadt Salzgitter feiert seinen 25. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums blickte Ute von Wrangell, die erste Frauenbeauftragte der Stadt Salzgitter, vor rund 100 Gästen auf die Anfangsjahre in der Verwaltung zurück.

Dezerntin Christa Frenzel, die erste Frauenbeauftragte der Stadt Salzgitter, Oberbürgermeister Frank Klingebiel und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Salzgitter Simone Semmeler feiern den 25. Geburtstag des Gleichstellungsreferates. (Foto: Stadt Salzgitter)

Christa Frenzel, die erste Dezernentin der Stadt, und die Gleichstellungsbeauftragte Simone Semmler sprachen anschließend über die aktuelle Situation in Verwaltung und Stadt.

Zuvor begrüßte Oberbürgermeister Frank Klingebiel die Frauenorganisationen Vereine in Salzgitter, die sich an den Stellwänden im Atrium im Rathaus mit ihren Projekten präsentierten, um Einblicke in ihre vielfältige Arbeit zu geben. Er wolle am Internationalen Frauentag der Frage nach der Gleichberechtigung in Stadt und Land nachgehen. Der Oberbürgermeister machte darauf aufmerksam, dass Frauen erst seit 1918 wählen und erst seit 1977 ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten dürfen. „Frauen haben in den letzten Jahrzehnten viel für sich selbst und den gesellschaftlichen Wandel erreicht“, betonte Klingebiel.

Engagierten Frauen war es zu verdanken, dass sie sich für die Gleichheit und Gleichberechtigung einsetzen. „Aktive Frauen in der Verwaltung und Politik kämpften für die Anliegen der Kollegin und Mitarbeiterin“, so Klingebiel.

Deswegen wurde am 4. Januar 1988 das erste Frauenbüro der Stadt Salzgitter mit einer Schreibmaschine eingerichtet. Hier setzte Ute von Wrangell als erste Frauenbeauftragte besondere Akzente: „Sie zog das Tempo in der Verwaltung an, um gegen Benachteiligungen und für Chancengleichheit für Frauen zu kämpfen. So entwickelte sie den Frauenförderplan, knüpfte auch außerhalb der Stadtverwaltung Kontakte zu Frauenverbänden, Frauengruppen, Institutionen und Einzelfrauen. Sie erstritt eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Darüber hinaus veröffentlichte sie zahlreiche Broschüren wie beispielsweise das Frauenhandbuch. Ute von Wrangell setzte sich für Alleinerziehende und Teilzeitarbeit ein.

Viele Gäste kamen zum Jubiläu des Gleichstellungsreferates der Stadt Salzgitter. (Foto: Stadt Salzgitter)

Auch die nachfolgenden Frauenbeauftragten mussten sich Gehör verschaffen: Das taten Birgit Bostelmann, Andrea Götte, vertretungsweise Sylvia Fiedler, und die heute amtierende Gleichstellungsbeauftragte Simone Semmler auf beeindruckende Weise.

Frank Klingebiel betonte, dass in den vergangenen 25 Jahren viel erreicht wurde, dass es aber kein Ausruhen gebe dürfe. Er verwies auf aktuelle Themen in der freien Wirtschaft wie beispielsweise die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männer oder Frauen in Führungspositionen. In der Verwaltung sei die Bezahlung tarifrechtlich geregelt. Auch gebe es unterschiedliche Möglichkeiten, nach der Kinderpause wieder in den Beruf einzusteigen. Mit dem Projekt „Chefinnen Salzgitter“ setze sich die Stadt Salzgitter für mehr Frauen in Führungspositionen in Salzgitter ein. Mit Christa Frenzel habe die Stadt Salzgitter erstmals eine Dezernentin. Das war 1988 noch undenkbar.

Das bestätigte auch Ute von Wrangell. Die erste Frauenbeauftragte der Stadt Salzgitter machte deutlich, dass zwar die Gleichstellung im Grundgesetz verankert, aber immer noch keine Realität sei. „Dafür haben wir die Gleichstellungsbeauftragte, die sich dafür einsetzen muss“, so Ute von Wrangell. Sie baute sich 1988 ein Netzwerk auf, koordinierte, organisierte Ausstellungen, gab Broschüren heraus, bot Seminare an und machte so auf aktuelle Themen aufmerksam: Frauen und Arbeit gehörte ebenso dazu wie Minijobs. „Arbeitszeit, Geld und Macht sind noch nicht gleichermaßen verteilt“, sagte Ute von Wrangell. Das sei ebenso aktuell wie das Thema der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Dezernentin Christa Frenzel bestätigte das und betonte, dass in Salzgitter viel für diese Vereinbarkeit getan werde. Das betreffe die Öffnungszeiten der Kindergärten ebenso wie die Qualität. Auf die Sprachförderung in Kindergärten verwies die Dezernentin ebenso wie auf die Gebührenfreiheit. „Diese verschiedenen Rahmenbedingungen hat keine andere Stadt in Niedersachsen“, so Christa Frenzel.

Diesen Weg der besseren Vereinbarkeit von Frauen und Familie will die Gleichstellungsbeauftragte Simone Semmler fortführen, wobei in ihrer Arbeit ebenso wichtig die bessere Vereinbarkeit von Männern und Familie ist. Darüber hinaus will sie das Netzwerk von Frauen und für Frauen in Salzgitter ausbauen und Veranstaltungen zu aktuellen Themen anbieten: Im Herbst sind Fachtagungen zu den Themen „Erwerbstätigkeit für Frauen“ und „Frauen und Rechtsradikalismus“ geplant.

Die anschließende Feier nutzten die Gäste zu Gesprächen und zum Informationsaustausch. Eine Ausstellung zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Gleichberechtigung in Salzgitter präsentierten die Stadt Salzgitter und 16 Vereine.

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