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Salzgitter

Städtisches Museum Schloss Salder: Neues Buch zu „Notgegenständen“ der Nachkriegszeit 1945 bis 1948

Das Team des Städtischen Museums Schloss Salder und der Förderkreis Schloss Salder stellen gemeinsam den neuesten Ausstellungskatalog des Museums in Salzgitter-Salder vor.

Präsentieren den neuen Katalog vor dem Schloss Salder: (von links nach rechts) Inge Pelzer (Geschäftsführerin Förderkreis), Antje Ahrens (Museum), Siegfried Pelzer (Kassierer Förderkreis) und Arne Homann (Museum).

Da 2024 die Sonderausstellung des Museums unter dem Titel „Not macht erfinderisch…!“ auf großes Interesse stieß, wurde beschlossen, ihre Inhalte als Katalog zu dokumentieren. Der Förderkreis Schloss Salder hatte die Schau damals durch den Erwerb einer großen Privatsammlung erst ermöglicht.
 
Die Not und der Mangel der unmittelbaren Nachkriegszeit vom Kriegsende 1945 bis etwa 1948 brachten in Deutschland – beziehungsweise in den damaligen alliierten Besatzungszonen – eine ganz eigene, aber nur kurzlebige materielle Kultur hervor. Aus allem, was irgendwie verfügbar war, wurden dringend benötigte zivile Güter wie Kleidung, Haushaltsgegenstände und vieles anderes mehr gefertigt. Mal produzierten kleinere bis große Firmen solche Objekte in Serie. Viel häufiger waren es aber die von der Knappheit Betroffenen, die sich selbst halfen. Als Material dienten dabei oft ehemals militärische Güter, denn Waffen, Uniformen, Munition und anderes Kriegsgerät waren vielerorts „im Überfluss“ verfügbar. Mit dem Beginn der so genannten Wirtschaftswunderzeit endete diese Phase. 
 
Flüchtlinge und Vertriebene waren bekanntlich unter den von der Not dieser Zeit besonders stark Betroffenen. Hatten sie doch oft (fast) alles verloren. So zählten sie auch zu den Hauptnutzerinnen und -nutzer dieser so genannten „Notgegenstände“. Die junge, erst 1942 von den Nationalsozialisten gegründete Großstadt Watenstedt-Salzgitter, heute Salzgitter, nahm ab 1945 Zehntausende der Entwurzelten auf. Sie lebten nun in den ausgedehnten Barackenlagern, die während des Krieges neben freiwillig Arbeitenden auch zahllose Zwangsarbeitende und KZ-Häftlinge gefangen hielten.
 
Das Städtische Museum Schloss Salder widmete 2024 eine große Sonderausstellung dieser Zeit und den Notgegenständen. Der nun erhältliche Ausstellungskatalog stellt in zahlreichen Farbfotografien mehr als 200 der gezeigten Objekte vor. Das Spektrum reicht vom Nachttopf aus einem Stahlhelm über den Salzstreuer aus einer Eierhandgranate bis hin zu Spielzeug aus Gasmaskenteilen. Ein großer Teil der Objekte stammt aus Privatsammlungen und wurde bisher noch nie öffentlich gezeigt. Ihnen allen gemein ist, dass sie in eindrücklicher Weise die menschliche Kreativität in einer schweren Zeit illustrieren.
 
Der durchweg farbig illustrierte Katalog im Format DIN A5 (Softcover) hat 124 Seiten und ist zum Preis von 10 Euro zuzüglich Versandkosten zu beziehen über das Städtische Museum Schloss Salder in Salzgitter-Salder, entweder per Mail an  museumstadt.salzgitterde, oder telefonisch über 05341 / 839-4622.

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Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter
  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis