Auch in Salzgitter haben Denkmalbesitzerinnen und Denkmalbesitzer ihre Denkmalschätze angemeldet, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Hier gibt es einen ersten Besichtigungstermin bereits am Samstag 13. September im Werksmuseum Alstom Transport Salzgitter.
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ findet unter dem Motto "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?" statt.
In Salzgitter kann am 13. September besichtigt werden:
Werksmuseum Alstom Transport Salzgitter
Ort: Linke-Hofmann-Busch-Straße 1, bei Watenstedt
Das Werksmuseum ist in diesem Jahr 60 Jahre alt. Es ist das einzige Werksmuseum eines Schienenfahrzeugherstellers das auch Originalfahrzeuge aus der Geschichte der Firma Linke-Hofmann-Busch und Alstom in Deutschland präsentiert. Die gezeigten Exponate stammen zum größten Teil aus der Zeit vor 1950.
Einige Beispiele für die gezeigten Exponate: Dampfhammer von 1835: Älteste erhaltenen Dampfhammer in Deutschland; Güterwagen von 1869: Alle Metallteile noch original; Salonwagen der deutschen Kaiserin von 1911: Noch viele Teile der Innenausstattung mit ihren Intarsien im Original; Modell eines Batterie-Triebwagens der preußischen Eisenbahn aus dem Jahr 1912.
Das Werksmuseum wird von ehemaligen Mitarbeitern und Freunden der Eisenbahn betreut und in Schuss gehalten, um es auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Öffnungszeit: 9 bis 16 Uhr.
Am 14. September können in Salzgitter folgende Denkmale besichtigt werden:
Wasserturm Lobmachtersen
Ort: Am Spring 7, in Lobmachtersen
Der historische Wasserturm ist für Besucherinnen und Besucher in der Zeit 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr geöffnet.
Burgruine Lichtenberg
Ort: Burgbergstraße 147 im Salzgitter-Höhenzug in der Nähe von Lichtenberg
Die Burgruine in Lichtenberg ist eine hoch- bis spätmittelalterliche Burganlage, die im ausgehenden 12. Jh. erbaut wurde. Sie war eine starke Grenzbefestigung Heinrichs des Löwen und der Welfen zur Kontrolle der alten Straße am Nordrand des Salzgitter Höhenzugs. Die im Laufe der Zeit verfallene Anlage wurde im 19. Jh. zum romantischen Ausflugsziel. Zusammen mit archäologischen Ausgrabungen wurden einige Teile der Burg nach Befund wiederhergestellt und zugänglich gemacht.
Öffnungszeiten und Begleitprogramm
11 bis 16 Uhr
Führungen jeweils zur vollen Stunde
Schlosskirche Salder - St. Maria Magdalena
Ort: Schloßkirche 4, Salder
Die Ortsheimatpflegerin Renate Vanis bietet zwischen 11 und 13 Uhr Führungen durch die barocke Schlosskirche an.
Die barocke Schlosskirche wurde zwischen 1713 und 1717 als protestantischer Zentralbau errichtet. Die Planungen stammen vom Braunschweiger Festungsbaudirektor Völcker. Ziel war der Bau einer protestantischen Kirche, nach den neuesten Gestaltungsvorgaben, die nicht durch einen katholischen Gottesdienst genutzt werden kann. Somit entstand eine ganz besondere und außergewöhnliche Kirche.
Zeiten:
11 Uhr bis 13 Uhr
Dauer und Häufigkeit der Führung: nach Bedarf
Stiftskirche Steterburg in Thiede
Ort: Straße Stift 2 in Thiede (Steterburg)
Vor Ort informiert Gästeführerin Elisabeth Lauer über die Geschichte der Stiftskirche.
Ein im Jahre 1001 gegründetes Damenstift trat an die Stelle der unmittelbar daneben liegenden frühmittelalterlichen Steterburg. Die ältesten noch erhaltenen Gebäudeteile stammen aus dem 11. Jahrhundert. Zu den bedeutendsten Sakralbauten Salzgitters gehört die Kirche des Stifts. Die Geschichte dieses Gotteshauses und die seiner beiden Vorgängerbauten reicht in die Zeit der Gründung des Damenstifts zurück. Als Stiftskirche diente zunächst die St.-Nikolaus-Burgkapelle, bis 1070 die erste Kirche fertiggestellt war und vom Merseburger Bischof Werner geweiht werden konnte. Bereits um das Jahr 1160 musste sie wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.Der Bau der neuen romanischen Kirche erfolgte von 1165 an unter Probst Gerhard II. In der Nacht vom 21. auf den 22. Januar 1328 zerstörte ein Feuer einen Großteil der Kirche, lediglich Chor, nördliches Querhaus und Seitenschiff blieben verschont. Nach der Wiederherstellung wurde das Kirchengebäude vor allem durch kriegerische Auseinandersetzungen in Mitleidenschaft gezogen, aber erst im Dreißigjährigen Krieg wurde es derart zerstört, dass ein Neubau unumgänglich wurde.
In den Jahren 1751 bis 1758 ließ Herzog Karl I (1735 bis 1780) von dem Architekten und Obristen Anton Ulrich von Blum und nach dessen Tode von Friedrich Grützmann die heutige Barockkirche erbauen.
Zeiten:
Die Stiftskirche in Steterburg (in Thiede) ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Veranstaltungen der Gedenkstätte KZ Drütte:
Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte
Zugang: Tor 1 des Hüttenwerkes der Salzgitter AG an der Eisenhüttenstraße in der Nähe von Watenstedt
Der Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V. lädt von 11 bis 13 Uhr zu einer Führung in die Gedenkstätte KZ-Drütte ein.
1942 richtete die SS ein KZ auf dem Gelände der Reichswerke „Hermann Göring“ ein. Mehrere tausend Häftlinge wurden in der Rüstungsproduktion zur Arbeit gezwungen. Für ihre Arbeitskraft wurde die SS bezahlt, aber ihr Leben hatte keinen Wert.
Doch was hatte im KZ einen Wert? Dieser Frage soll im Rahmen der Führung nachgegangen werden. Ebenso wird ein Blick auf die Gegenwart geworfen: Was ist für uns heute wertvoll, um erinnert und gezeigt zu werden?
Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V.
Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte
Wehrstraße 29
38226 Salzgitter-Lebenstedt
Tel.: 05341 / 44581
E-Mail: infogedenkstaette-salzgitterde
Frauen-KZ in Salzgitter-Bad
Ort: Treffpunkt: Friedrich-Ebert-Straße (Parkplatz am Ende der Straße) in Salzgitter-Bad. (An das KZ erinnert heute dort nur noch ein Gedenkstein.)
Der Arbeitskreis Stadtgeschichte lädt von 15 bis 16 Uhr zu einer Führung zum ehemaligen Frauen-KZ in Salzgitter-Bad ein.
Im Spätsommer 1944 wurde im ehemaligen Zivilarbeiterlager Nr. 43 am südlichen Rande der Stadt als letztes von vier Außenlagern das KZ Salzgitter-Bad eingerichtet. Am 13. September 1944 kam der erste Transport mit zirka 270 Frauen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück an. Nach einem weiteren Transport im Oktober betrug die Belegungsstärke etwa 500 weibliche Häftlinge. Die Frauen mussten in der Rüstungsproduktion arbeiten. Untergebracht waren sie in vier Baracken. 80 Jahre nach der Auflösung des KZ ist das ehemalige Lagergelände ein Parkplatz. Lange erinnerte nur ein Gedenkstein am Rande der Fläche an diesen Ort.
In der Führung wird den Strukturen des Lagers nachgegangen und einige Schicksale der dort inhaftierten Frauen ausführlicher vorgestellt.
Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V.
Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte
Wehrstraße 29
38226 Salzgitter-Lebenstedt
Tel.: 05341 / 44581
E-Mail: infogedenkstaette-salzgitterde
Marienkirche in Engerode
Ort: An der Marienkirche 5, Engerode
Der Küster Hendrik Sukopp bietet um 14.30 und um 15.30 Uhr eine Führung durch die mittelalterliche Kirche in Engerode an.
Um 17 Uhr gibt es einen Gottesdienst – Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen.
Die Marienkirche wurde erstmals 1236 urkundlich erwähnt. Vermutlich war die Kirche Teil einer geplanten Klosteranlage oder eines adeligen Sitzes. Eine Marienstatue in der Kirche soll Wunder vollbracht haben, somit wurde die Kirche zu einer Pilgerstätte. Leider ist diese Statue heute verschwunden. Dafür sind aber in der Kirche noch mittelalterliche Wandmalereien erhalten – ein ganz besonderer Schatz der Region.
Zeiten:
14.30 Uhr und 15.30 Uhr sowie Gottesdienst um 17 Uhr
Dauer der Führung: zirka 50 Minuten
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu dem diesjährigen "Tag des offenen Denkmals" gibt es auf der Internetseite der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ www.tag-des-offenen-denkmals.de (Öffnet in einem neuen Tab) und beim Fachgebiet Bauordnung und Denkmalschutz der Stadt Salzgitter unter der Telefonnummer 05341 / 839-3661 oder christoph.lueckestadt.salzgitterde sowie bei den Veranstalterinnen und Veranstaltern der jeweiligen Denkmalöffnung.