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Salzgitter

„MedienScoutZ“: Jung hilft Jung mit Wissen und Kompetenz

Cybermobbing, Gaming und das Recht am eigenen Bild: Die „MedienScoutZ“ der Realschule Salzgitter-Bad, Gottfried-Linke-Realschule und der Hauptschule am Fredenberg stellten beim „Safer Internet Day“ ihre Projekte vor.

Die „MedienScoutZ“ der Realschule Salzgitter-Bad, Gottfried-Linke-Realschule und der Hauptschule am Fredenberg und die Projektbeteiligten.

Projekte, mit denen die Jugendlichen an ihren Schulen ihr Wissen und ihre Medienkompetenz an andere Schülerinnen und Schüler weitergeben. 

Claudia Kramer, Polizeihauptkommissarin in der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel und Beauftragte für Jugendsachen, und André Greco, Medienpädagoge des Fachdienstes Kinder, Jugend und Familie der Stadt Salzgitter, machten in ihrer Begrüßung Gästen deutlich, wie groß die Gefahren im Internet sind und dass die Aktenberge bei der Polizei wachsen. Kinderpornos, Mobbing, Stalking oder Nacktfotos: Viele Jugendliche und Kinder surfen oder geben Fotos einfach weiter, ohne die gesetzlichen und ethischen Grenzen zu kennen. Oftmals wissen Eltern und Lehrkräfte nicht, dass beispielsweise der Erwerb, Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie strafbar sind.

Die Polizei könne aber erst dann handeln, wenn diese Vorfälle angezeigt werden. „Deswegen ist die Aufklärung ist ganz wichtig“, betonte Claudia Kramer. Junge Menschen haben oft Angst, mit Eltern oder Lehrkräften über beispielsweise Sexualität, Belästigung oder Bloßstellung im Netz zu reden. Doch mit wem darüber sprechen, was dort im Internet passiert oder verschickt wird?

Eine neue Anlaufstelle an drei Schulen in Salzgitter gibt es mit den „MedienScoutZ“. „Pilotprojekt war die Gottfried-Linke-Realschule im Jahr 2022 bis 2023. Das Pilotprojekt wurde auf dem Safer Internet Day 2023 allen anderen weiterführenden Schulen präsentiert. Die Resonanz war sehr positiv. Weitere Schulen zeigten Interesse“, blickte André Greco zurück.

An den drei Schulen Gottfried-Linke-Realschule, Hauptschule am Fredenberg und der Realschule Salzgitter-Bad gibt es inzwischen „MedienScoutZ“. „Wir sind stolz, was ihr erreicht habt und an euren Schulen vermittelt“, betonte der Medienpädagoge der Stadt Salzgitter.

Das Besondere: Für die Sensibilisierung und Vermittlung von Medienkompetenz engagieren sich die jungen „MedienScoutZ“ freiwillig an ihren Schulen und stellten den Gästen in der Jugendkulturwerkstatt Forellenhof ihre Projekte vor:

Die sechs „MedienScoutZ“ der Realschule Salzgitter-Bad spielten anschaulich „Wer wird Millionär“ mit Fragen rund um das Recht am eigenen Bild, bei dem den Gästen spielerisch die richtigen Antworten vermittelt wurden.

Die 13 „MedienScoutZ“ der Gottfried-Linke-Realschule unterrichten Schülerinnen und Schüler, wie Medien richtig und sicher genutzt werden können, um nicht Opfer von Cybermobbing zu werden. Inzwischen hat sich eine „MedienScoutZ“-AG gegründet, um das Wissen weiterzugeben.

Das machen auch die sechs „MedienScoutZ“ der Hauptschule Am Fredenberg: Es gibt Informationen für die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern rund um das „Gaming“. Das Motto lautet dabei „Trau dich – frag nach“.

Geplant ist die Zusammenarbeit mit drei Grundschulen aus dem Stadtgebiet. Hier sollen die „ScoutZ“ Ihr Fachwissen an Grundschüler weitergeben.

Claudia Kramer und André Greco freuten sich über dieses große Interesse und die Resonanz an diesem Präventions- und Medienkompetenzprojekt. Überlegt werden müsse, ob die Beiden ihr Wissen gebündelt an „Informationstagen“ für mehrere Schulen weitergeben oder/und auch externe Referentinnen/Referenten für Vorträge eingeladen werden, weil die Entwicklung im Internet so schnelllebig sei, Neues dazukomme und Präventionsarbeit immer wichtiger werde, für die dann weitere finanzielle Zuschüsse erforderlich seien. 

Informationen:

Was ist ein „MedienScoutZ“? „MedienScoutZ“ ist ein Präventions- und Medienkompetenzprojekt der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter, das vom örtlichen Präventionsrat gefördert und finanziell unterstützt wird. Darüber hinaus unterstützt der Verein „Wir helfen Kindern“ das Projekt ebenso finanziell wie das Land Niedersachsen. 

Dieses Präventions- und Medienkompetenzprojekt ist in der Region einzigartig.

Das Besondere: Engagierte Schülerinnen und Schüler lassen sich weiterbilden, um dann an ihrer Schule über diese Themen zu informieren, Fragen zu beantworten und medienrelevante Präsenz zu zeigen.

Die Hauptaufgabe der „MedienScoutZ“ besteht darin, ihren Mitschülerinnen und Mitschülern als vertrauensvolle Ansprechpartnerin und vertrauensvoller Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Sie klären über die Chancen und Risiken der Mediennutzung auf und unterstützen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler im verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien.

Dazu bieten die „MedienScoutZ“ Sprechstunden in unterschiedlichen Formen an. Sie führen beispielsweise Workshops und Informationsveranstaltungen durch, in denen sie über Themen wie Cybermobbing, FakeNews oder Sicherheitseinstellungen auf Smartphones informieren. Die „MedienScoutZ“ unterstützen Fachexpertinnen und Fachexperten (z.B. Polizei) bei Unterrichtseinheiten und Workshops.

Die Ausbildung der „MedienScoutZ“ wird im Wesentlichen durch die Personalressourcen der Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen der kommunalen Kinder- und Jugendförderung der Stadt Salzgitter sowie der Präventionsbeauftragten für Jugendsachen der Polizei Salzgitter organisiert. Unterstützt von: 

Thema Mediensucht: Awo Salto Suchthilfe 

Thema FakeNews: Stadtbibliothek

Ansprechpartnerin der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel ist Claudia Kramer, Beauftragte für Jugendsachen ( claudia.kramerpolizei.niedersachsende).

Ansprechpartner bei der Stadt Salzgitter ist André Greco, Medienpädagoge im Fachdienst Kinder, Jugend und Familie ( andre.grecostadt.salzgitterde).

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Bildnachweise

  • Foto: Stadt Salzgitter