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Salzgitter

Gedenkstättenarbeit der VW-Azubis in Auschwitz: Geschichte hautnah erlebt

Oberbürgermeister Frank Klingebiel begrüßte im Ratssaal des Rathauses acht Auszubildende des Unternehmens Volkswagen (Standorte Salzgitter und Braunschweig), die im Rahmen einer internationalen Jugendaustauschmaßnahme in der Gedenkstätte Auschwitz (Stammlager und Birkenau) Restaurierungsarbeiten durchgeführt hatten.

Während des Aufenthaltes unterstützten die Auszubildenden die Gedenkstätte bei den Konservierungsarbeiten. Sie halfen im ehemaligen Stammlager die Wege zu reinigen und die Abflüsse frei zu machen, um die Entwässerung des Geländes zu ermöglichen. In Birkenau halfen sie bei der Erneuerung des Stacheldrahtes, der als Symbol der dort verübten Verbrechen gilt.

„Ich bin dankbar, dass junge Menschen sich hier engagierten“, betonte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner. Mit dieser Arbeit leisteten die Jugendlichen einen großen Beitrag zur Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz und zugleich zur Erinnerungsarbeit. Denn viele der Zeitzeugen, die über diese Zeit aus eigener Erfahrung berichten könnten, seien inzwischen nicht mehr am Leben. Deshalb sei es umso wichtiger, dass junge Menschen sich für die Gedenkstätte engagierten und ihre Erfahrungen weitergeben würden.

„Wir müssen aufpassen und wachsam sein, dass so etwas nie wieder geschieht“, hob Oberbürgermeister Frank Klingebiel hervor. „Ihr habt mit eurer Fahrt nach Ausschwitz und eurem dortigen Engagement euren Beitrag hierzu geleistet“, lobte er die Auszubildenden. „Jede und jeder, der einmal dort war, weiß um den Schrecken, den die Mauern, Gebäude, der Stacheldraht und der Spruch über dem Tor ,Arbeit macht frei‘ verbreiten.“ Die Schrecken des 2. Weltkrieges, so der Oberbürgermeister, seien das Armageddon Europas gewesen. Besonders erschreckend sei, dass die Vernichtung von Menschen damals strategisch geplant worden sei. „Allein in Salzgitter sind 4.000 Menschen in diesem unmenschlichen System ums Leben gekommen, denen wir auf einem Ehrenfriedhof als einer der zentralen Gedenkorte gedenken.“ 

Zwei Tage lang war die Gruppe zur Nachbereitung in Salzgitter, um ihre gemeinsamen Erfahrungen aufzuarbeiten. Dazu gehörte die Besichtigung des VW-Werks sowie die Erkundung der Spuren von jüdischem Leben in Salzgitter und Braunschweig.

Seit 37 Jahren bietet die Volkswagen AG jungen Auszubildenden im Rahmen ihrer internationalen Jugendaustauschmaßnahmen mehrmals im Jahr die Teilnahme an der „Gedenkstättenarbeit“ in Auschwitz an. Seit 2008 finden in Auschwitz auch Seminare mit Meisterinnen, Meistern und Managern von Volkswagen statt. Dennis Holz, Unterabteilungsleiter bei VW, sagte: „Dieses Projekt ist in der DNA von Volkswagen.“ Er selbst habe als Auszubildender daran teilgenommen und habe dabei Erfahrungen gemacht, die ihn bis heute prägen würden.

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