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Salzgitter

Neue Heimat in Salzgitter

Im Rahmen des Internationalen Frauentages am 8. März ist im Atrium des Rathauses in Lebenstedt die Ausstellung "Neue Heimat in Salzgitter" mit Portraits syrischer Frauen zu sehen.

Besucherinnen der Ausstellung

Die Foto-Ausstellung des Referates für Gleichstellung in Kooperation mit dem Medienzentrum der Stadt Salzgitter und dem Diakonietreff Fredenberg werden noch bis Donnerstag, 24. März während der Öffnungszeiten im Atrium des Rathauses gezeigt.

Nach Zahlen der UNO-Flüchtlingshilfe sind mindestens 50 Prozent aller Flüchtlinge weltweit Frauen und Mädchen. Die Gründe hierfür können unterschiedlicher Natur sein: Unterdrückung, Verfolgung und auch Verstümmelung oder Vergewaltigung zwingen Frauen und Mädchen dazu, ihr Heimatland zu verlassen. Die Ausstellung "Neue Heimat in Salzgitter" portraitiert syrische Frauen in ihrer neuen Heimat in Salzgitter: Wer sind sie? Wie ist ihre Lebenssituation? Welchen Weg haben sie hinter sich? Wie gestaltet sich der Alltag einer solchen Frau? Woraus kann sie Kraft schöpfen?

"Selten ist die deutsche Sprache unkonkret, in einem aktuellen Fall allerdings leider schon: eine ,Flüchtlingsfrau' ist weit mehr als nur die Frau eines Flüchtlings. Sie ist eine eigene Persönlichkeit, mit eigenen Fluchterlebnissen, einer eigenen Geschichte und einem eigenen Weg um Teil dieser Gesellschaft zu werden", so beschrieb die Gleichstellungsbeauftragte Simone Semmler in ihrer Eröffnungsrede ihre Intention den vielen syrischen Frauen, die in Salzgitter eine neue Heimat gefunden haben, mit dieser Ausstellung ein Gesicht zu geben. "Insofern", so Semmler, "schien es geboten, die diesjährige Ausstellung zum Internationalen Frauentag den Frauen zu widmen, die in den vergangenen Jahren vor Krieg und Verfolgung nach Salzgitter geflohen sind. Sie sind Architektinnen, Literatuwissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Mütter - einfach Frauen, die einen Weg suchen, hier ein Zuhause zu finden."

Menschen, die nach Salzgitter kommen, willkommen zu heißen und einen Platz in der Gemeinschaft anzubieten, erklärte die Gleichstellungsbeauftrage, sei für die Menschen dieser Stadt nichts Ungewöhnliches. Seit über 70 Jahren würden fast alle zehn bis 15 Jahre Gruppen von Menschen dazukommen und das Leben in der Stadt bereichern. Insofern sei die Frage: "Was ist ein Salzgitteraner" beziehungsweise in diesem Fall "Was ist eine Salzgittereanerin?" in einer jungen Stadt wie dieser, nicht so leicht zu beantworten wie in Städten mit einer jahrhundertealten Geschichte. Hier geboren zu sein, so Semmler, oder eine lange Familientradition aus Vorfahren, die hier geboren und gestorben sind, passe nicht zu den Bewohner/innen dieser Stadt. Was Menschen zu Salzgitteraner/innen mache, sei wahrscheinlich nur die Frage, wie sie hier leben und ob sie Teil dieser Gemeinschaft werden wollen. Dazu gehöre auch das hiesige Wertesystem zu achten und vorallem die unveräußerlichen Menschenrechte - allen voran das Recht auf die Gleichberechtigung von Männern und Frauen.
 
Salzgitter sei durch seine eigene junge Geschichte regelrecht im Training, wenn es um die Integration neuer Menschen gehe. "In der aktuellen Situation gilt es aber auch besonders, den Frauen, die zu uns kommen, ihren eigenen Platz anzubieten und sie zu unterstützen, hier heimisch zu werden, ihnen Wege zu zeigen, ihre Freiheit und ihre Rechte leben zu können und sie als die wahrzunehmen, die sie sind: Eigene Persönlichkeiten unabhängig von ihren familiären Bezügen", führte die Gleichstellungsbeauftragte weiter aus. 

Zuhörer der Ausstellungseröffnung im Atrium

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  • Stadt Salzgitter
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