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Salzgitter

Chronik 50000 v. Chr. - 1486

Um 50000 v. Chr.
Altsteinzeitliche Menschen jagen im Salzgittergebiet Rentiere und fangen Nashorn und Mammut in Fallgruben. Sie fertigen einfache Geräte aus Holz, Knochen und Feuerstein. Sie weichen der anrückenden letzten Eiszeit, die für ganz Niedersachsen arktisches Klima bringt. Ihr Sommerlager bei Lebenstedt wird 1952 wissenschaftlich ausgegraben.

Um 10000 v. Chr.
Das Eis ist zurückgewichen. Die Pflanzen kommen und mit ihnen die Tiere und Menschen. Ihre in die Thieder Gipsbrüche eingeschwemmten Knochen - vorwiegend solche des Mammuts - und Geräte im "Wasserjahr" 1817 werden bei Ausräumungsarbeiten entdeckt.

Um das Jahr 0
Eisenerzsuchende Germanen entdecken die salzgitterschen Erze, die sie schmelzen und schmieden. Ein Schmelzofen dieser Periode - etwa 1 Meter hoch - ist 1943 am Strauchholz ausgegraben worden. Er entstammt dem ausgehenden 3. Jahrhundert.

772 - 804
Die Kriege Karls des Großen gegen die Sachsen. Sie werden gewaltsam zum Christentum bekehrt. In der Folge bilden sich im nördlichen Harzvorland das Bistum Hildesheim und das Herzogtum Braunschweig.

Um 924
Erbauung der Burgen Steterburg und Kniestedt unter König Heinrich I. Herzog von Sachsen, der den Beinamen "Der Vogler" trägt. Im Gebiet der Burg Kniestedt fand sich 1956 ein Schmelzofen mit Bleischlacken und ein Kurzschwert, "Sachs" genannt, die beide dem 10. Jahrhundert angehören.

919 - 936
Heinrich I. regiert als Kaiser das Deutsche Reich. Er war mit Mechthildis, Gräfin von Ringelheim, vermählt. Wahrscheinlich fällt in diese Zeit die Gründung des Klosters Ringelheim als "Königliche Abtei". Mit Mechthildis scheint das Geschlecht derer von Ringelheim erloschen zu sein.

1003
Die Witwe Hathwig des Grafen Altmann von Ölsburg, deren Ehe ohne männliche Nachkommen geblieben war, gründete auf dem Gutshof Steterburg ein Jungfrauenkloster.

1125
Erste Erwähnung einer Saline zu Gitter, an der das Kloster Steterburg wesentlich beteiligt ist.

Um 1150
Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, erbaute auf dem Lichtenberg eine Burg zum Schutz der Handelsstraße nach Braunschweig.

1151
Die Königliche Abtei Ringelheim wird als adeliges Jungfrauenstift aufgehoben, 1152 in ein Männer-(Benediktiner)-Kloster umgewandelt und dem bischöflichen Stuhl Hildesheim unterstellt.

1154
Die Burg Gebhardshagen wird als "hus to dem Haghen" erstmals urkundlich erwähnt.

1180
Kaiser Friedrich Barbarossa erobert nach der Ächtung Heinrichs des Löwen die Burg Lichtenberg.

1205 - 1208
Die welfische Burg fällt in die Hand der hohenstaufischen Gegenpartei, die die Reichsstadt Goslar gegen die Welfen schützt. 

1272
Die Solquelle bei Salzgitter versiegt trotz aller Bittgänge und technischer Bemühungen der Mönche des Klosters.

1276
Erste Erwähnung der Saline Vöppstedt.

1292
Bischof Siegfried II. von Hildesheim (1279 - 1310) erbaut auf dem Lewerberg die Lewerburg, heute Liebenburg genannt, als Gegengewicht gegen die welfische Burg Lichtenberg. Versuche der Lichtenberger Besatzung, diesen Bau mit Waffengewalt zu verhindern, mißlingen.

Um 1350
Die Vöppstedter Salzbauern verlegen ihren Wohnsitz in den Salzsumpf, erhalten die Stadtrechte und dazu das Recht, die Stadt mit Mauern, Gräben und Wall zu schützen. Die neue Siedlung erhält den Namen "Solt to Gytere", das heutige "Salzgitter".

1370
Die Herren von Kniestedt verkaufen dem Bischöflichen Stuhl in Hildesheim ihren Besitz in Salzgitter: Salzkoten, die ihnen in der Stadt zustehende Gerichtsbarkeit und den Zins von allen in der Stadt betriebenen Salzkoten.

1393
Das Jahr der "Letzten ehrlichen Ritterschlacht". Hans von Schwichelt aus Flachstöckheim und Kurt von Steinberg schlagen bei Beinum den Herzog Friedrich von Braunschweig. Sie fallen jedoch in einen Hinterhalt, der ihnen von 900 Reitern des Kurfürsten von Sachsen gestellt ist.

1406
(22. Mai) Des Bischofs Johann von Hildesheim Mannen, Heinrich von Bortfeld und Burghard von Cramm, zerschießen die Mauern der Burg Gebhardshagen und nehmen sie ein. Die Pfandinhaber, die herzoglichen Mannen Jan und Burchhard von Saldern, erhalten den Auftrag, das Zeughaus, den Roten und Grauen Turm wieder aufzubauen.

1481 - 1486
Die Bierfehde. Bischof Barthold von Hildesheim verlangt eine außerordentliche Biersteuer von seinen Untertanen, um die Schulden des Hochstiftes mindern zu können. Er findet zwei mächtige Gegner: die ritterlichen Pfandinhaber der Stiftsburgen und die Städte. Dem Städtebündnis schließt sich die Stadt Salzgitter nicht an. 1485 wird sie von goslarschen und braunschweigischen Bürgern belagert. Zerstört werden u.a. die Marienkirche auf dem Marienplatz und die Jacobuskirche am Ostwall.

1486
Während die "Hölzerne" Marienkirche nicht wieder aufgebaut wurde, wird 1486 mit dem Neubau der Jacobuskirche begonnen. Für zukünftige Fälle wird sie mit Mauer und mit einem breiten Graben umgeben.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • PantherMedia / Erika Eros